Ein Human-Resources- und Marketing-Profi äußert sich zum Fachkräftemangel, adäquaten Recruiting-Maßnahmen und dem Beitrag, den Personalagenturen angesichts der Bandbreite der Medien und Recruitment-Werkzeuge leisten können.

Die Niederlassungen Berlin, Karlsruhe und Königstein der auf Recruiting spezialisierten Königsteiner Agentur sowie ihre Tochterunternehmen JOBmenu, Hecona und Königsteiner E-Recruiting schließen sich unter dem neuen Dach der „Raven51 AG“ zusammen. Damit bündelt das Unternehmen seine diversen Recruiting-Kompetenzen: Employer Branding, Job Advertising und Recruiting Services werden künftig aus einer Hand angeboten, mit starkem digitalen Schwerpunkt. Die Fachzeitschrift „Der Facility Manager“ hat bei Diplom-Kaufmann Udo A. Völke nachgehakt. Er sieht die neue Organisation als „Wachstumsbeschleuniger für unsere Kunden“.

Herr Völke, Ihr Unternehmen verspricht, mit „Next Level Recruiting Vorreiter für Neuentwicklungen im HR-Markt“ zu sein. Was ist die nächste Ebene konkret?

Das ist individuell verschieden und hat viele Ansatzpunkte. Im Anzeigenbereich fängt es bei Cost-per-Click-Modellen an und geht über Cost-per-Application-Ansätze bis zum Performance Job Marketing. Konkret hängt es vom Kunden ab, welcher der für ihn zielführende nächste Schritt ist.

Sie wollen künftig alles aus einer Hand anbieten, mit starkem digitalem Schwerpunkt. Das Gegenstück ist die gute alte Zeitungsanzeige. Ist die out?

Print entwickelt sich seit Jahren massiv rückläufig. Eine Ausnahme bilden dabei regional oder thematisch fokussierende Titel – so auch Ihre Zeitschrift „Der Facility Manager“ mit Facility Management Jobs. Die gedruckte Anzeige ist nach wie vor interessant, wenn Marketing und Image-Bildung miteinbezogen sind. Ansonsten dominiert online.

Online hat die neue Raven51 AG jährlich ca. 30.000 Stellenanzeigen. Das dürfte vergleichsweise viel sein, oder?

Wir gehören damit definitiv zu den Top-5-Personalmarketing-Agenturen Deutschlands. Was den Markt betrifft, glaube ich, dass wir durchaus noch Luft nach oben haben. Ich denke da an die Masse der neuen Formate und an den Mediendruck. Man geht davon aus, dass es sechs bis sieben Anzeigen-Kontakten bedarf, bis bei den Angesprochenen eine Reaktion erfolgt. Und dann ist da noch die beängstigende Alterspyramide in Deutschland. Sie wird uns in den nächsten Jahren einen immensen Bedarf bescheren, wenn die Stellen der geburtenstarken Generation neu zu besetzen sein werden.

Wo kommt die Masse der neuen Formate her, von der Sie sprechen?

Aus der Vielfalt der Konzepte. Das sind teils Variationen bewährter Methoden, aber auch Dinge, die durch neue Kanäle und neue Technologien möglich werden.

Gibt es dabei einen Trend?

Die Branche wird erwachsener. War das Personalmarketing früher dem Markt bald fünf Jahre hinterher, so schrumpft der Abstand zum klassischen Marketing aktuell stetig. Konzepte und Trends aus der Klassik werden heute schneller für das Personalmarketing adaptiert und gleichzeitig hält die Personalwerbung Einzug in nahezu alle Mediengattungen. Was unverändert bleibt ist die Kernfrage: Wie kann ich meine Zielgruppe intelligent erreichen?

Matthias Schröder, bei Raven 51 verantwortlich für Innovationen, spricht von einer eigenen Methodik. Was macht die eigen?

Er hat weitestgehende Freiräume, um Neues auszuprobieren. Das ist einer der ganz großen Vorteile unserer Größe. Wie in einem Labor testen wir Ideen ausgiebig und mit eigenen Ressourcen bis zur Marktreife. Das Ziel: einfacher, passgenauer, effizienter.

Und dann werben Sie noch mit der Expertise Ihrer Mitarbeiter. Was ist daran besonders?

Die wahnsinnige Bandbreite der Möglichkeiten im Recruitment abzudecken, schafft ein Einzelner heute nicht mehr. Vom Medien- bis zum Recruiting-Fachpersonal haben wir alles unter einem Dach. Und eine ganze Armada von denen ist dem Unternehmen seit Jahrzehnten verbunden, hat es mitgestaltet und entsprechend Kompetenzen entwickelt. Zuhören, verstehen, Lösungen liefern – das ist unser Anspruch.

Ist das die Rolle einer Personal-Agentur – für jeden Aspekt einen Spezialisten zu bieten?

Ja, angesichts der Medienvielfalt, können nur spezialisierte und kompetente Mitarbeiter dem Kunden beistehen, gemeinsam mit ihm die USP des jeweiligen Unternehmens herausarbeiten und daran mitwirken, durch Employer Branding, individuelle Recruiting Services und digitale Lösungen, die Personalgewinnung nachhaltig zu verbessern.

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