NACHHALTIGKEIT IM FM – Nachgefragt bei …
… Michaela Föller, Abteilungsleitung Sustainability Consulting bei der Goldbeck GmbH.
Seit wann befasst sich Goldbeck mit dem Thema Nachhaltigkeit?
Das Thema Nachhaltigkeit ist bei Goldbeck schon seit der Unternehmensgründung vor mehr als 50 Jahren ein relevanter Bestandteil. Unser Konzept des „elementierten Bauens mit System“ hat immer das Ziel verfolgt, effizient, ressourcenschonend, wirtschaftlich und funktional zu bauen. Wir betrachten bei der Planung eines Gebäudes nicht nur den Bau an sich unter Nachhaltigkeitsaspekten, sondern immer den gesamten Lebenszyklus der Immobilie – insbesondere seit der Gründung der Goldbeck Services und der Einheit „Bauen im Bestand“. Planung und Bau, der Gebäudebetrieb, zukünftige Revitalisierungsmaßnahmen und sogar der Rückbau und mögliche Recyclingprozesse – das alles spielt bei uns eine Rolle.
Seit wann gibt es in Ihrem Unternehmen die Position des Sustainability Managers?
seit der Gründung des neuen Geschäftsbereichs „Goldbeck Sustainability Consulting“ innerhalb der Goldbeck Services Anfang April 2022
Wie viele Sustainablity Manager hat Goldbeck?
Da sich sehr viele Beschäftigte bei Goldbeck mit Nachhaltigkeit befassen, ohne genau diesen Titel zu tragen, lässt sich das nur schwer in einer konkreten Zahl ausdrücken: von Energieberatern und Fachplanern über Projektmanager und Entwicklungsingenieure bis hin zu Experten der Produktions- und Montagegesellschaften.
Wie lange sind Sie bereits als Sustainability Manager für Goldbeck tätig?
seit April 2022
Waren Sie zuvor in der FM-Branche für einen anderen Bereich zuständig?
Zuvor war ich bereits mehrere Jahre im Unternehmen im Geschäftsbereich Öffentlich-Private-Partnerschaften tätig – anfangs im Projektmanagement, zuletzt in leitender Funktion im Angebotsmanagement.
Wann und warum haben Sie sich entschieden, ihren beruflichen Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit zu setzen?
Bereits vor meinem Wechsel hatte das Thema Nachhaltigkeit einen großen Einfluss auf meine Arbeitsinhalte. Öffentliche Auftraggeber legen – neben Kriterien wie Qualität und Wirtschaftlichkeit – schon lange einen großen Fokus auf eine ressourcenschonende Umsetzung der Bauaufgabe in Verbindung mit dem Ziel einer möglichst langlebigen Betriebsphase. Das hat dazu geführt, dass ich mich bereits sehr lange mit jenen Themen beschäftigen durfte, die nun auch verstärkt bei privaten Auftraggebern von Bau- und Betriebsleistungen in den Vordergrund rücken.
Welche Aufgaben haben Sie als Sustainability Manager?
Das Sustainability Consulting bei Goldbeck fußt auf den Erfahrungswerten des Unternehmens der vergangenen Jahrzehnte. Wir bieten unseren Kunden die kompletten Beratungsleistungen rund um das Thema Nachhaltigkeit an – angefangen bei der ESG-Bestandsaufnahme über die Erarbeitung konkreter Asset- und Portfolio-bezogener Ziele und der Begleitung des Transformationsprozesses bis zum langfristigen Performance-Controlling. Darüber hinaus unterstützen wir unternehmensintern alle Einheiten der Goldbeck Services im Hinblick auf eine zukunftsorientierte Positionierung und nachhaltige Erweiterung des Dienstleistungsspektrums.
Was ist das Tolle an dem Beruf?
In meiner Position ist es erforderlich, mit Akteuren mit unterschiedlichen Aufgabenprofilen in den Austausch zu gehen. Trotz des gemeinsamen Zieles, Nachhaltigkeit im Unternehmen vorantreiben zu wollen, sind die Perspektiven auf gewisse Prozesse und die daraus resultierenden Herangehensweisen nicht selten recht unterschiedlich. Die Herausforderung, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, motiviert mich tagtäglich. Und am Ende bietet der Beruf die Möglichkeit, einen nachvollziehbaren „Impact“ zu erzeugen.
Was wollen Sie in Ihrer Funktion bewirken?
Wir wollen unsere Kunden bestmöglich beraten, wie sie aus den durchaus sehr komplexen Anforderungen ihre individuell richtigen Ziele ableiten können. Im nächsten Schritt unterstützen wir dabei, diese durch die Umsetzung geeigneter und gleichzeitig wirtschaftlicher Maßnahmen auch zu erreichen. Innerhalb der Goldbeck Services wiederum wollen wir die Kollegen für das Thema Nachhaltigkeit begeistern und dazu ermutigen, gemeinsam nach kreativen Lösungen zu suchen, die unseren Kunden im Facility und Property Management einen echten nachhaltigen Mehrwert liefern.
Wie glauben Sie, wird sich dieses Berufsfeld weiterentwickeln?
Das Berufsfeld wird primär durch Regulatorik getrieben, doch auch der Wille der Immobilienbranche zur nachhaltigen Transformation nimmt sukzessive zu. Aus diesem Grund bin ich überzeugt, dass auch die Bedeutung des Sustainability Managers in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird.
Autorin: Miriam Glaß