Bild: Tran/stock.adobe.com
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Facility Service in 3D

Im Zuge der Digitalisierung braucht es mehr und mehr Fachpersonal, doch es herrscht Fachkräftemangel. Im Forschungs- und Entwicklungsprojekt SiFaMat sollen Mitarbeiter an ihren Gebäuden virtuell geschult werden.

SiFaMat oder „Sensorisch unterstützter Simulator für Training und Weiterbildung im Facility Management unter Einsatz immersiver Szenarien“ soll bis zum Jahr 2021 eine intelligente und fachspezifische Lern- und Simulationsumgebung für Facility Services schaffen. Das Learning-Management-System hilft Mitarbeitern ihre Lernziele schneller zu erreichen und sich auf anlagenbezogene Prozesse besser vorzubereiten. Dafür integriert SiFaMat Daten und Simulationen in einem System und bietet mit einem sensorisch unterstützten, modularen 3D-Trainingsangebot, ein handlungsorientiertes, orts- und zeitunabhängiges Training für Mitarbeiter von Facility Services Anbietern. Kern des Datenmodells ist ein 3D-Scan, mit dem der Bestand im Innen- und Außenbereich, bauliche Veränderungen, Geometrien sowie Raumelemente und Einrichtungsobjekte erfasst werden. Der Scan wird mit weiteren Datenbeständen, wie z.B. Wartungsanleitungen und Datenblättern zu den Installationen angereichert. Ein Baukasten von kombinierbaren Werkzeugen ermöglicht es auch, individuell angepasste Trainingsszenarien zu erstellen.

Virtuelle Nutzerschulung

Neben Hardware, Software, Sensoren und Aktoren, Ein- und Ausgabegeräten sowie einem grafischen User Interface gehört eine allgemeine Wissensdatenbank zum Programm, die gesetzliche Vorschriften und herstellerabhängige Systemhinweise inkludiert. Sie bildet die Datengrundlage für die kundenspezifischen Trainingsangebote. Die im Projekt entwickelten Komponenten ermöglichen die Erstellung eines Trainingsangebots für jedes Gebäude, wodurch Wartungs- und Instandhaltungsaufgaben effizient und gebäudespezifisch erlernt werden können. Das Ziel des Projektes „SiFaMat“ ist es, seine Nutzer am eigenen Gebäude virtuell zu schulen. Aufgrund der 3D-Option können Wartungen später effizient durchgeführt werden. Um die Anwendbarkeit und Nutzerfreundlichkeit des Programms sicherzustellen werden die Prototypen in einer Experten- und einer Nutzerevaluation analysiert.

Offene Systemlösung

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „SiFaMat“ ging zum 1. Februar 2019 an den Start und soll bis zum 31. Januar 2021 fertiggestellt werden. Leiter des Projekts ist das Institut für Medientechnik der Technischen Universität Ilmenau. Die Projektpartner wollen die Projektinhalte als offene Systemlösung anzubieten, in die sich die Dienstleistungs- und Produktanbieter flexibel einbringen können. Ein Partner des FuE-Verbundes ist die Archibus Solution Centers Germany. Der CAFM-Anbieter wird sich vor allem mit entwicklungstechnischen Schwerpunkten einbringen. Dazu gehören der Entwurf eines Modells zur Datenintegration in die Trainingsumgebung und die Beschreibung von Lernzielen zur interaktiven Steuerung in der virtuellen Abbildung. Die Entwicklung von Funktionselementen für die Trainingsaufgaben sowie eines Editors für den Aufbau der Trainingsszenarien sind weitere Schwerpunkte. Außerdem trägt Archibus zur Realisierung einer Cloud-Instanz zum informationstechnischen Betrieb des Trainingsplatzes bei und arbeitet bei der Erstellung einer kunden- und herstellerspezifischen Wissensdatenbank mit. Zu dem FuE-Verbund zählen des Weiteren die Bueren & Partner GbR aus Nürnberg, die mikrolab Entwicklungsgesellschaft für Elektroniksysteme mbH aus Fürth sowie die M.I.T e-Solutions GmbH aus Friedrichsdorf.

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