BU: Betriebsleiter Peter Hollmann mit Kolleginnen Bild: Niederberger Berlin GmbH & Co KG
BU: Betriebsleiter Peter Hollmann mit Kolleginnen Bild: Niederberger Berlin GmbH & Co KG

Niederberger: Weibliche Führungskräfte in der Überzahl

Der Arbeitstag beginnt und endet in der Regel am Schreibtisch: Koordinieren und organisieren der Unterhalts- und Sonderreinigungen, Personaleinsatz planen und erfassen inklusive Lohnabrechnung per EDV. Dazwischen geht es quer durch Berlin, um in den betreuten Objekten als Ansprechpartner für Mitarbeiter und Kunden bereit zu stehen. Selbst Hand anlegen bei der Einweisung neuer Kollegen oder Auszubildender gehört mit dazu. Das ist der Arbeitsalltag von Nicole Krassowka. Ihr sind bei der Niederberger Berlin GmbH & Co KG 45 Mitarbeiter unterstellt. Und sie ist eine von 65 Objektleiterinnen der bundesweit tätigen Niederberger Gruppe.

„In den vergangenen Jahren erlernen immer mehr Frauen unser Handwerk – und das ist gut so“, sagt Peter Hollmann, Betriebsleiter bei Niederberger Berlin. „Der Frauenanteil liegt in unserer Firma inzwischen bei 67 Prozent, der in Führungspositionen bei 51,3 Prozent. Als unser Standort hier in Berlin vor 42 Jahren eröffnet wurde, war das noch ganz anders. Damals war der Beruf des Gebäudereinigers noch traditionell ein Männerjob“. Niederberger betont, dass man sich die Förderung der weiblichen Belegschaft einiges kosten lasse: 2016 waren es 22.000 Euro speziell für die Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und für deren Vorbereitung auf Führungsaufgaben.

Objektleiterin Krassowka bemerkt dazu: „Ich weiß, dass viele Menschen das Bild der 450-Euro Jobber vor Augen haben, wenn sie an unseren Beruf denken. Das ist zwar naheliegend, denn an etlichen Orten in der Unterhaltsreinigung kann ja nur stundenweise gearbeitet werden. Unser Kerngeschäft jedoch hat nichts mit diesen Teilzeitjobs zu tun. Zu unseren Aufgaben gehören Tätigkeiten wie die Fassadenreinigung und Denkmalpflege, die Industriereinigung, Desinfektion und Schädlingsbekämpfung – je nach Spezialisierung der Gesellen.“ Sie selbst hat sich innerhalb weniger Jahre von der Reinigungskraft zur Objektleiterin qualifiziert. „Nachdem ich fünf Jahre als Reinigungskraft im geteilten Dienst arbeitete, wurde ich gefragt, ob ich mir nicht vorstellen könnte, eine Ausbildung zur Gebäudereinigerin zu machen. Als ausgebildete Kosmetikerin war ich zunächst skeptisch, denn ich dachte, die Reinigungsmaschinen und das ganze Know-how könnte ich doch nicht bewältigen. Doch dann hat mein Selbstbewusstsein gesiegt und ein Jahr später hatte ich meinen Gesellenbrief in der Hand. Einige Berufsjahre und technisch-gewerbliche Weiterbildungen später, bot sich die Chance mehr Verantwortung zu übernehmen. Diesmal musste ich nicht erst lang überlegen“, erinnert sich Nicole Krassowka.

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