Katharina Aspalter. Bild: Arthur Michalek

NACHHALTIGKEIT IM FM – Nachgefragt bei …

… Katharina Aspalter, Function Lead of Sustainability Management bei Strabag SE

Seit wann befasst sich Strabag mit dem Thema Nachhaltigkeit?

Bereits 2007 wurde der erste Nachhaltigkeitsbericht (Strabag AG Österreich) veröffentlicht. 2012 erfolgte eine konzernweite Betrachtung des Themenfeldes CSR und die Erstellung eines Leitfadens für eine Nachhaltigkeitsagenda. 2020 wurde die Strabag Innovation & Digitalisation, kurz SID, gegründet, die eine Umstrukturierung, Neuaufstellung und personelle Verstärkung der Function Sustainability Management zur Folge hatte. Seit 2020 liegt das Thema im Verantwortungsbereich von CDO Klemens Haselsteiner. Das zeigt, dass bei Strabag Nachhaltigkeit vom obersten Management getragen wird. Im Frühjahr 2021 wurde die konzernweite Nachhaltigkeitsstrategie mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2040 veröffentlicht.

 Seit wann gibt es in Ihrem Unternehmen die Position des Sustainability Managers?

seit 2012 (vormals CSR-Manager)

 Wie viele Sustainability Manager hat Strabag?

Das Team Sustainability Management besteht derzeit aus 13 Personen und ist nach wie vor am Wachsen. Wir sind im Vergleich zu anderen Baukonzernen personell stark aufgestellt. Das unterstreicht auch die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit für die strategische Ausrichtung des Konzerns.

 Wie lange sind Sie bereits als Sustainability Manager für Strabag tätig?

seit September 2020

 Waren Sie zuvor in der FM-Branche für einen anderen Bereich zuständig?

Ich war davor als Senior Consultant in einem Umwelt- und Nachhaltigkeitsberatungsunternehmen tätig, in dem ich unterschiedlichste Branchen betreut habe, aber nicht spezifisch das FM.

 Wann und warum haben Sie sich entschieden, ihren beruflichen Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit zu setzen?

Nach fast acht Jahren im Consulting wurde in mir der Wunsch groß, in die Industrie zu wechseln um mir die andere Seite anzusehen. Hier kann ich an der Umsetzung mitwirken  und eine nachhaltige Veränderung vorantreiben. Auf Grund der ressourcen- und energieintensiven Wirtschaftstätigkeiten gibt es in der Baubranche einen großen Hebel hinsichtlich Nachhaltigkeit, was die Aufgabe sehr spannend und interessant macht.

 Welche Aufgaben haben Sie als Sustainability Manager?

– Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie für den Konzern, Aufstellung einer Roadmap zur Erreichung der Klimaziele

– Bewertung der Auswirkungen der Geschäftsaktivität auf Umwelt und Gesellschaft und Ableitung der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen

– Kommunikation mit und Bereitstellung von Informationen für Vertreter:innen der Unternehmensbereiche

– Messen, Managen und Kontrollieren von Kennzahlen

– Initiieren von Projekten wie PV-Module auf Baucontainern, Einsparung von Treibstoff im Fuhrpark, klimaneutraler Gebäudebetrieb

– gesetzliche und normative Regulierungen beobachten

 Was ist das Tolle an dem Beruf?

Dass ich mich um hochaktuelle Themen kümmern darf, die die Gesellschaft beschäftigen und bewegen, und ich durch mein Tun einen (kleinen) positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Zudem darf ich mich täglich mit sehr verschiedenen Aufgaben und Themenfeldern beschäftigen, von Neuigkeiten zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz über ESG-Ratings bis hin zur Berechnung grauer Energie von eingesetzten Baumaterialien. Es ist erfüllend, wenn Beruf und Berufung tatsächlich ineinanderfließen.

 Was wollen Sie in Ihrer Funktion bewirken?

Ich will alteingesessene Gepflogenheiten aufbrechen und neue nachhaltige Herangehensweisen und Lösungen vorantreiben. Meine Motivation ist es, diesen großen Hebel, den es in der Baubranche hinsichtlich Nachhaltigkeit gibt, zu betätigen und im Kampf gegen den Klimawandel einen Beitrag zu leisten.

 Wie glauben Sie, wird sich dieses Berufsfeld weiterentwickeln?

Wichtig ist nicht mehr, weshalb Unternehmen ihren Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung gehen müssen, sondern aufzuzeigen, wie dieser Weg aussieht. Gesetzliche Veränderungen prägen derzeit den Berufsalltag und werden auch in Zukunft den Weg und die Veränderung bestimmen. Der Dschungel aus Regulatorik, Standards, Leitlinien und Zertifikaten verdichtet sich und unsere Aufgabe als Nachhaltigkeitsmanager ist es, ihn zu lichten. Die spezifische Weiterentwicklung in der Baubranche wird unter anderem die Themen Bauen im Bestand, nachhaltige Baumaterialen, klimaresiliente Gebäude, klimagerechte Architektur, klimaneutraler Gebäudebetrieb, Kreislaufwirtschaft und nachhaltiges Lieferkettenmanagement beinhalten.

 

Autorin: Miriam Glaß

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